Die Antwort darauf muss jeder selbst finden. Der Faktor hat durch sein alleiniges Vorhandensein keine Beweiskraft. Jeder Nachkomme (und jeder Blutsverwandte) eines Morbus Bechterew-Betroffenen hat ein vermehrtes Risiko, die Erkrankung zu bekommen.
Dennoch: Die Mehrzahl der Kinder eines Morbus Bechterew-Betroffenen wird keinen Morbus Bechterew bekommen (statistisch gesehen!).
Würde man seine Kinder, wenn man von einem vorhandenen HLA-B27 weiß, anders behandeln, als wenn sie nachweislich den Genmarker nicht haben? Besser nicht.
Sollte man bei einem HLA-B27-positiven Kind jedes Mal ein Antibiotikum geben, wenn es einen Durchfall hat? Sicher nicht.
Sollte man versuchen zu verhindern, dass die Nachkommen einen besonders Wirbelsäulen- oder Sehnen-belastenden Sport oder Beruf wählen? Eher ja, soweit realisierbar, aber nicht nur bei HLA-B27-positiven Kindern.