Die ersten Schmerzen traten bei mir schon in der Berufsschule auf, und im Jahr 2008 im Alter von 23 Jahren wurde Morbus Bechterew diagnostiziert. Der Eintritt in die ÖVMB war für mich ein selbstverständlicher Schritt. Mein Vater Richard, ebenfalls vom MB betroffen, war lange Jahre der Therapiegruppenleiter von Schlierbach.
Was ich besonders in der ÖVMB schätze, ist die Gemeinschaft und der Austausch von Erfahrungen österreichweit. Das Gespräch mit anderen Betroffenen gibt mir viel Kraft und Unterstützung für mein Leben.
Aktiv mitzuwirken hatte ich ursprünglich nicht im Fokus. Nach dem plötzlichen Tod meines Vaters sah ich es auch als Ehrensache an, seine Aufgabe weiterzuführen. Und so bin ich ins kalte Wasser gesprungen, und ich bereue es nicht. Es ist eine schöne Aufgabe, sich um die Gruppe zu kümmern. In unserer Gruppe steht der Spaßfaktor immer an erster Stelle. Gemeinschaftliche Unternehmungen, die positiv und fröhlich den Zusammenhalt der Gruppe steigern, stehen im Mittelpunkt.
Den MB habe ich in den Alltag integriert, und ich kann fast alles was ich möchte auch tun. Meine Familie hält mich zusätzlich in Bewegung. Für Sport und Bewegung ist mit zwei Kindern mit acht und vier Jahren bestens gesorgt. Medikamentös bin ich auf Humira eingestellt und kann auf zusätzliche Medikamente verzichten. Zusätzlich gehe ich einmal pro Woche zur Massage und kann fast jeden Sport ausüben. Nur das aktive Fußballspielen habe ich beendet.
Mein Umfeld hat gelassen darauf reagiert und - wie ich - sich damit arrangiert.
Im Beruf habe ich keinerlei Benachteiligung. Wir helfen uns untereinander und die schweren Hebearbeiten nehmen mir meine Kollegen ab.
Eines habe ich verinnerlicht: „Wer rastet der rostet“.
Wenn ich Bewegung und Aktivitäten habe, wirkt sich das auch positiv auf die Psyche aus. Bewegung und somit auch eine Art von Sport habe ich als Elektriker mehr als genug. 10 Stunden pro Tag arbeiten wir, und mit dem ständigen „Leiter rauf und runter“ ist das Bewegungspensum für den Tag sehr hoch.
Die Kur ist ein wesentliches Element in meiner Behandlung. Meine bevorzugte Kur ist der Gasteiner Heilstollen, da habe ich ein positives Ergebnis für längere Zeit. Auch der Austausch mit anderen Betroffenen ist ein wesentlicher Faktor in der Kur.
Meine Einschränkungen halten sich in Grenzen und mit der leichten Versteifung
kann ich gut leben.
Mein Lebensmotto: „Aktiv bleiben und positiv denken.“