Text von Ruth Kurz
Wenn ich an Walter denke, da fällt mir spontan ein: liebenswert, fröhlich, hilfsbereit, verlässlich und noch einige positive Charaktereigenschaften mehr. Walter ist seit 1996 Mitglied der ÖVMB. Viele von uns kennen ihn von verschiedenen Bechterew-Treffen und Fortbildungsseminaren oder von der Kur. Er war 25 Jahre Therapiegruppenleiter der Eisenstädter MB-Therapiegruppe und sagte sofort zu, die neue Gruppe Breitenbrunn zu leiten. Danke, Walter!
Inzwischen in Pension, war Walter viele Jahre als Portier im Eisenstädter Krankenhaus tätig. Er wuchs in einem landwirtschaftlichen Betrieb mit Weinbau auf, war selbst Winzer. Wegen der starken Bechterew-Beschwerden entschloss er sich zur beruflichen Neuorientierung und hörte schließlich mit dem Weinbau ganz auf. Seinen letzten Wein hat er im Jahr 2000 gekeltert.
Walter stammt aus Weiden und Weiden ist auch sein Lebensmittelpunkt geblieben. Fragt man ihn, wie es ihm geht, hört man immer: „Eh gut, könnte schlimmer sein!“ Mit dem Bechterew hat er sich arrangiert, er jammert nicht und mag nicht viel darüber reden. Die Kraft, das Leben zu meistern, schöpft er aus seinem tief verwurzelten Glauben.
Im Jahr 2013, bei der Hochzeit mit Sabine, standen seine Freunde vor der Frauenkirchner Basilika mit den Oldtimer Traktoren im Spalier. Beeindruckend. Walter ist Mitglied beim Oldtimer-Traktor-Club Pannonia. Eines ist sicher: Gleich nach der Liebe zu seiner Frau kommt die Liebe zu den Traktoren. Mit Leidenschaft und Geduld repariert und restauriert er tatkräftig in monatelanger Arbeit an einem uralten Traktor, der dann wie neu aussieht. Seine Bechterew-Freunde hatten schon einmal das Vergnügen, mit ihm eine Traktorfahrt über den Weidener Hotter zu machen. Es war ein besonderes Erlebnis. Noch eine Gruppe, der er zugehört, ist die Freiwillige Feuerwehr. Und sogar bei einer Volkstanzgruppe war er dabei. Das merkt man, wenn man Walter tanzen sieht.
Sabine und Walter nehmen an jedem unserer Landesausflüge und auch an den Fahrten zur Generalversammlung teil. Wir können inzwischen auf viele gemeinsame und lustige Erlebnisse zurückblicken. Wobei mir sofort die Zugfahrt nach Vorarlberg zur Generalversammlung einfällt. Als Walter gleich mit zwei Koffern in den Zug einstieg, wunderten wir uns zwar, - aber vielleicht braucht der Trachtenanzug viel Platz? Damals war erwünscht, zur GV Trachtenkleidung zu tragen. Walter hatte die Lacher auf seiner Seite, als er, kaum hatte der Zug den Bahnhofsbereich Wien-Meidling verlassen, einen der Koffer hervorzog und öffnete - er war voll mit Wein und Gläsern für uns alle. Die Fahrt nach Dornbirn empfanden wir dann als gar nicht so lang.
Ich freue mich schon jetzt auf die Generalversammlung in Wien, da werden Walter und Sabine wieder dabei sein.